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ORERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 62. 491
Sentencia diffinitiva.
(5) Dorautf sprechen unser borgkrecht :
„Ар einer mit gewalt ader heimlich ichtes eines
ganges im berge an sich ezeicht und empfehet das von
dem verleiher undanks und unwissen der rechten gewerken,
der behelt nichsnit rechtes. Auch dergeleichen, der den
gannk oder orth oder ein stukel eines ganges ader
andere iremde ding mit gewalt und mit betriegen czu
im czeicht, das er an alle widerrede rauberei begect,
nicht allein nach bergrechten, sunder® auch noch aus-
weisung der redlichen kaiserlichen geseczen.9*
Nu scinttnmalln der bemelt ganngk den gedachten go-
werken Sannd Margarethen noch inhalt bergrecht rodlich ist
verliehen. den. selbigen, bauhafft gehalten, rennth und stewoer
dovon gegeben, dornach durch den Thomassen Hornigk berg-
maister ane gericht und ane rechtlich erkenttnus der? hower
Sannd Margarethen gewerken von dan ausgetrieben und ain
ander”) dorein cingewelst ist,“ alsdann sie in irem sacze ver-
melden, und der bemelt bergmaister sich darczu bekant: dorauff
teile wir czu einem rechten, das der vor gemelt bergmaister und die
gewerken von dem heiligen lande den gewerken von Sannd Marga-
rethen iren hewer auff ir gewehr und orth, dorauff ir hawer in krafft
irer belehenung gebaut und gearbait hat und durch sic entseczt und
ausgetvicben ist, ffur allen dingen czu recht mit allen nuczungen und
abenuczungen widerumb einseczen und einweisen sollen. Wenn
das boergrecht leidet nicht, das iemandt verurteiet wird ane
ordnung des rechten; sondern vermoint ein parthei czu der andern
umb solhe bergwerk [an]spruch czu haben, die sol die andre nicht
mit gewalt, sunder mit ordnung des rechten doraus furen und
entseczen. Datum Iglavie, ff. quarta die Scti Sigismundi rogis,
anno domini XV? nono. [Cod. D.]
No. 62. a) Die Worte sunder bis geseczen sind unterstrichen.
b) Handschr. den . . . einen andern.
(5) Dorauff sprechen unser bergkrecht: Const. IT, 2, 8 18. Das Citat
soll wohl gegen den vorgenommenen Gewaltact ins Treffen geführt werden,
passt aber nicht sonderlich! Wenn das bergrecht leidet nicht u. s. w.:
vgl. Spr. No. 79 u. 82 (2).
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