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364 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 45.
unserm herin dem kunig, dem abt und den purgern ir new teil
volliklich gebin und gebin haben an alle hindernus und wider-
rede. Das ist bekant in aim vollen rat von in allen,
(6) Des trat dar der perkmaister von deme e gemessen
perg mit sein gewerken und sprach: Was leiung geschohen ist,
do wisse wir nicht ummo und goleuben got und einem rechten,
es schade uns an unsorn rechten nicht, wenno wir unsern ge-
messen perk ubervarn haben mit rechten pawen und sein kumen
in cin freis. Nu sein ander leut czu uns komen mit eim such-
stollen von dem jungern gemessen pork, den di lehen geleheu
sein, als vor geschriben stet, und vom tag ist kain schacht durch-
komen in die vorgenanten lehen, di wir ubervaren haben. Nu
pit wir in cinem rechten orteil ezu dirvaren, sini. dem mal das
kein schacht vom tag czu uns komen nicht ist, ab wir nicht
unser ortur pas und mit recht neher sein czu behalden, wenne
uns dovon imant getreiben moge, si komen den czu uns vom
tag mit offen scheehten, adir was dorum cin recht soi.
(7) Des macht uns weiser durch unser dinste willen, wenne
wir das pei unserm eide nicht tailen kunnen. --- Auch pit wir
euch durch unser dinst willen, das ir uns weiser macht: wonne
di purger geladin werden von den steten czu dor mase von dos
munczmaisters wegen und si nicht messen, wer die kost und die
ezerung gelten schulle, wenne uns der munezmaister des gevraget
hat um ein recht.
Sentencia diffinitiva.
(8) Also wir clage und antwort gohort haben und des perk-
meisters und der oberisten steigor und der scheppen bekentnusse,
und in peidirseit haben lasen genugen und haben gepeton
paidirseit ume em recht, und der oine sehacht durch kumen ist
und gevertigit ist, das man domit arbeit alles: das not ist czu
den lehen, also steiger bekant haben, dorumme sie unser heren
dem kunige, dem abt und den purgern ir new tail volliklich
(6) Zu und vom tag ist kein schacht u. s. w.: Hier wird miss-
bráuchlich der Satz D. I. R. § 13 (4) „Hat aber der erste“ berufen, der
keine Anwendung iinden kann, da es sich um zwei gemessene Berge handelt.
Auch das Wort „freies“ wird missbräuchlich angewendet, da das angrenzende
Lehen vom jüngeren Berg zwar nicht belegt, aber doch nicht „frei“ war.
(8) Die Sentenz erkliirt: es liegt ein gemessener Berg vor, von einem „Lreien“
kann nicht die Rede sein, die stehende Markscheide entscheidet.