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König Wenzel IV. berichtet der Stadt Schlezstadt, dass er dem Markgrafen Jodok con
Mähren: die Landvogtei Elsass verschrieben habe und widerruft alle Lehen, die er früher
dort errichtet hatte. Dt. Prag 2. Juni 1394.
Wir Wenczlaw von gotes genaden romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs
und kunig zu Beheim embieteu dem burgermeister rate und burgern gemeinlichen der state zu
Sleczstat unsern und des reichs lieben getreuen unser genad und alles gut. Lieben getreuen. Wann
wir dem hochgebornen Josten marggraven. zu Merhern unserm lieben vetter und fursten die lant-
fogtey zu Elsassen mit allen und iglichen iren sleten, merkten und dorffern, renten, nuczen steueren
und allen andern zugehorungen, als wir diselben uncz her gehabt und besessen haben und als
sie seliger gedechtnusse der hochgeborner Wenczlaw herzog zu Luczemburg, Lymperg
und Brabant unser velter, die weil er lebte, innegehabt hat, verschriben haben, als das
usweizen andere unsere. Maiestat brive, die wir im doruber gegeben haben; dorumb mit
wolbedachtem mute und von rechter wissen, so haben wir widerruffet und widerruffen
von romischer kuniglicher machte in kraft dicz brives alle und igliche lehen und gabe,
wie man die benennen mag, die wir sind der zeit solcher verschribung in dem lande zu
Elsassen von vergessenheit wegen oder sust vorlihen haben und meinen und wollen, das
solche unsere vorleihung untuglich und abe sein und keinerlei kraft oder macht haben
sollen, sunder das der egenante unser veller marggraf Joste das lande zu Elsassen mit
seinem zugehorungen in aller der massen und weize, als sie der egenante unser velter
herzog Wenczlaw zu Luczemburg, dieweil er lebte, gehabt hat, haben und noch lautte
unser brive geruhlichen besiczen solle. Mit urkunt dicz brives vorsigelt mit unserm kunig-
lichen Maiestat insigel. Geben zu Prage noch Crists gepurie dreizenhundert Jar und dornach
in dem vierundneunzigistem jare des nechsten dinstages vor dem heiligen Pfingstage unserr.
reiche des behemischen in dem XXXI. und des romischen in dem. XVIII. Jaren.
(Orig. Perg. mit anh. gr. Doppelsig. Nr. 188 der Misc. im m, Landes-Archive. — Gleich-
lautende Zuschriften an die Stidte Sals, Colmar, Hagenau und Rosheim.)
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Alle drei Prager Städte treten dem Bunde der Landherren mit Markgrafen Jost’ von
Mähren bei. Dt. Prag 4. Juni 1394.
Wir die burgermeister, schepphen und rete der grossen, der kleinen, der neuen
stete zu Prage bekennen für uns alle, unser nachkomen und vor unsere ganzen gemeinen offenlich
mil disem brieve allen den, die in sehen, horen oder lesen, das wir von sunderlichem
geheisse, wissen und willen des allerdurchleuchtigisten fursten und herren, hern Wenezlaws
rómischen kiiniges, zu allen zeiten merer des reichs und kunigs zu Behem, unsers lieben