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Diether diesen brief mit unserm anhangundem ingesigel vorsigelt geben, der geben wart zu
Brunne nach Cristes gepurt tusent druhundert in dem vier und neunzigsten jare, des sontags
alz man in heiligen kirchen singet Quasimodo geniti.
(Inserirt in der Urkunde n. 189.)
189.
Dietrich Graf von Katzenellenbogen erklärt, dass er alle Pflichten als Hauptmann des
Herzogthumes Luxemburg erfüllen wolle. Dt. Brünn 26. April 1394.
Ich Diether grave zu Kaczinelinbogen tun kunt offenlichen mit diesem brieve. Als
der durchluchtige hochgeborn furste und herre herre Jost markgraf und herre zu Merhern,
min liber gnediger herre, mich von seinen gnaden in sinen dinst genomen hat, sinen
hauptman und obersten amptman uber sin lant von Luczemburg gemachet und mir sine
briefe daruber geben hat, derselben briefe lute von worte zu worte hernach geschreben
słeet: „Wir Jost von gotes gnaden marggraf und herre zu Merhern etc. der geben wart
zu Brunne nach Cristes gepurt tusent druhundert in dem vier und neunzigsten jare des
sontags als man in heiligen kirchen singet Quasi modo geniti.4^ — Dez ist zu wissen, daz
ich Diether grave zu Kaczinelinbogen egenante, wol bedachten mutez mit rechter vorsichtikeit
in mins vorgenanten gnedigen herren des marggrafen dinst kumen bin und han mich der
hauptmanschafft und amptez underwunden in aller massen mir ez min egenanter herre der
margraf entpholen und mir sine briefe daruber geben hat und sol ich mime obgenanten
herren dem marggrafen getruwe und holt sin und in allen sachen sine ere und nucz werben
und sinen und sins landez schaden verhuden und wenden nach aller miner muge getruwelich
an alle gewerde. Und welche zit mime egenanten herren dem marggrafen, oder mir nicht
me gefuglich were, sin hauptman zu sinde in der maszen mir ez empfolen ist und er mir
oder ich im daz mit unsern offen brieffen redlich dri ganze manet vor lesset wissen, so
sal ich der hauptmanschafft und amptez genzlich gutlich an widerrede abetreten und mich
dez darnach nicht me underwinden und ouch vor einige scholt, schaden oder verlust, die
man mir schuldig sin mochte, keine stete, slosz, lant oder lute mir nicht inne behalten,
oder in imandes anders hant seczen, dan mime obgeschrieben herren dem marggrafen. Doch
sal mir min egenanter gnediger herre der marggrafe und daz lant zu Luczemburg gutlich
ganz und gar bezalen, waz sich redlich findet, das er mir danne schuldig sin mochte. Und
alle diese vorgeschriben punte und artikel und iclichen besunder, als verre die mich antreffen
mogen, han ich Diether grave zu Kaczinelinbogen in hant meines herren dez egenanten
marggrafen gelobt und gesworen, bi alle miner eren getruwelich ganz, stete und veste zu
halten und nimmer dar wider zu tunde in deheine wise in allen disen sachen, alle arglist
und geverde uszgescheiden. Dez zu urkunde und ganzer stetikeit han ich mime obgeschreben