/ 38
Merhern von derselben bleiche von iglichem stucke leinwat virundsechzig elen vor ein
stucke zu zelen, und ob ein stucke minner hette, so kome eins dem andern zu hilfe,
furbas me ein grosser pfenning gefallen zu rechtem zinse und solcher zins sal uns dovon
gefallen uf solche tege und zeit, als man zu Jegerdorf pfleget von der bleiche die zinse
zu reichen und zu geben. Item was derselben bleiche do zur Newenstat schedlichen were
inwendig dreien meilen in unserm gebiete, das wollen wir wenden mit unserm gebote und
briefen, so wir beste mogen. Es sal auch inwendig dreien meilen von der Newenstat
nimant under unserm gebiete, es sei leinwat garn und ander habe, anderswo zu bleichen
geben. Sunderlich geben wir und seczen zu der bleiche zur Newenstat volkomene rechte
und gewonheit in aller masse, als die bleichmeister und die bleiche hat zu Jegerdorf, dobei
wir sie auch gnediglich behalden wollen. Item ob dieselbe bleichmeister stoezzig wurden -
oder krigten under einander ader mit andern leuten, dorumb sollen sie der rat und scheppen
zur Newenstat, die izunt sein ader hernach werden, unser lieben getreuen, guetlich voreinen
und vorrichten. Es sallen auch dieselben unsere burger und scheppen volle macht und
gewalt haben einen bleichmeister zu seczen und zu entseczen noch irem willen, als das
in wol gefallen wirdet. Ouch wollen wir und seczen mit namen, das die bleichmeister und
arweiter der bleiche zur Newenstat nimant leidigen, hindern noch freventlich angreifen sallen
noch turfen in dheine weis, sunder wir wollen sie in gutem fride gnediglich behalden. Mit
urkunt dis briefs vorsigelt mit unserm anhangundem ingesigel, der geben ist zu Ausau noch
Christs geburt dreizehnhundert jare dornach in dem einundneunzigsten jare, des nechsten
dinstags vor sant Gallentag.
(Auf der Plicatur: Ad mandatum domini marchionis Spilner. — Orig. Perg. h. Sig. im
Archive der Stadt Mühr. Neustadt, copiert von A. Boček.)
50.
Schuldschein der Stadt Brünn über 1775 Pfund Wiener, Pfennige von Jakob Haindlin
und Jonas, Söhne des Juden Sderozz aus Wien. Dt. 31. October 1391.
Wir Hanns Lukner die zeit burgermeister -und ich Symon die zeit richter
und die schepfen gemainklich und der gesworen rat und die ganz gemein arm und
reich der stat zu Brun veriehen und tun kunt allen den, die den brief sehent oder horen
lesen, das wir unverscheidenlich gelten sullen Jacoben, Haindlin und Jona geprudern, den
Juden, Sderozzen sun zu Wien und iren erben sybenzehen hundert phunt und funif und
sybenzig phunt wiener phennige, die sie uns bereit geliehen haben und die wir zu unsern
und der egenanten unser stat scheinwerigem nucz und notdurft gewendet haben, der wir
sie weren sollen funif hundert phunt und funif und zwanzig phunt uf sand Mertein tag,
der schierst kumpt uber ein jar, odir in den nachsten vier wochen darnach, und funif
hundert und funif und zwanzig phunt auf sand Mertein tag, der schierst kumpt, uber zwei
jar odir in den nachsten vier wochen darnach, und sybenhundert phunt und funif und