162 Archivum coronae regni Bohemiae II Nr. 129—130.
Moraviae VIII (1874) p. 6 nr. 10. — Jireëek H., Codex iuris bohemici II 1 (Korunní archív český
1896) p. 347 nr. 300a (rubrica tantum). Reg. imp. VIII, Reichssachen nr. 115.
Wir Friderich, Balthazar, Ludewig und Wilhelm, von gotes gnaden lantgraven
zcû Duringen, marcgraven zeû Myszne, in dem Osterlande und zcu Landesperg, graf
zcu Orlamünd und herre des landes zeü Plyszen, vorjehen * offenlichen mit disem geinwertigen
brive x, daz wir durch gemeines nutzces willen, frides und gemaches unser lande beidersit und ouch
umb sunder fruntschaft, begerung und liebe, die uns darzcu leytet, uns mit allerdurchluchtigisten
fursten und unserm gnedigen herren, herren Karl Romischem kunge zcu allen zciten merer des richs
und kunge zcu Beheime, und den hochgeborn fursten und herren Johans maregrafen zcu Mern-
hern und Wenzceslaun, sinen brüdern, iren .. erben und nachkumen, kungen zcu Beheime, und
der cronen daselbins, marcgraven zcu Merhern unde graven zcu Lutzcemburg, von unser x unde aller
unser % .. erben und nachkumen wegen, fursten und herren der vorgenanten unser herschefte und
lande, mit vollem rate und mit wohlbedachtem mite voreint und vorbunden haben und voreinen
und vorbinden uns mit disem geinwertigen brive unde geloben mit geswornem eide in guten truwen
on alles geverde, daz wir und x unser aller . . erben unde nachkumen, lantgraven zcu Duringen, marc-
graven zcu Myszne, in dem Osterlande und zcu Landesperg, grafen zcu Orlamunde unde herren des
landes zu Plyszen, in, allen iren .. erben und nachkumen, kungen zcu Beheime, und der cronen da
Selbins, margrafen zu Merhern und grafen zcu Lutzeembiirg, zcu behaldene ire furstentum, erbe,
lant, herscheft, gut, ere und gewonheit, die sie yzcunt haben oder noch erkriegen und gewinnen,
wie oder von welchen sachen die an sie quemen, ewiglichen beholfen sullen unde wollen sin wider
aller menniglich, niemandes uz zeu nemene, von den sie angegriffen, gehindert oder geschedigt
wurden, oder? wen sie angriffen, hindern oder beschedigen wolden in keine wiis, nach dem, als in
der hulfe zcu widersten oder sie an zcu griffene not wirt, so wir best mugen on gewerde” Und
des zeu urkünde und ewiger gedechtnizz haben wir Friderich und Balthazar vorgenanten unser
insigel geleget an disen brif. Uber daz geloben wir x mir gesammenter hant, mit geswornem
eide, in guten truwen on geverde fur die vorgenanten Ludewige und Wilhelm, unser bruder, wenne sie
mundig werden und zeu iren tagen kumen, daz sie alle dise vorgenanten vorbuntnizz, eide und
gelubde volfuren sullen und ire insigel hengen an disen brif. Were aber, daz sie von hindernizZ
oder von deheinen sachen, weleherlei di weren, an disen brif nicht quemen, dennoch sal dirre ge-
inwertig brif alle craft haben und in allen den gelubden, eiden, vorbuntnizz und macht bliben, als ab
der selben unser x brudere insigel daran kumen weren. Ouch ist bei namen geteidingt unde
geredt, daz alle vorbuntnizz, gelubde, stukk, teyding und artikel, die zcwischen dem vorgenanten
unserm herren dem .. Romischem kung und kung zcu Beheime, uns unde unsern .. erben bevestent
und beschriben sint, in allen iren kreften ewiglichen sin unde bliben sullen nach brive lute, die dar-
uber geben sin. Und wann wir oder unser* .. erben oder wer von unser und unser erben
wegen in unsern und iren landen und herscheften gewaldig ist, von dem vorgenanten unserm herren,
hern Karl, sinen brüdern und iren... erben mit briven oder mit boten umb hulfe gemant werden, so
sullen wir binnen fier wüchen, die nach der manûng allerschirst sich nach einander volgen und
a) Nach dem, als in der hulfe zcu widersten oder sie an zcu griffene not wirt, so wir best
mugen on geverde, oder wen sie angriffen, hindern oder beschedigen wolden in keine wiis pro oder
— geverde A; correximus ad litteras landgraviorum Thuringiae, supra sub nro 91 positas.
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