Aetas Karoli Romanorum et Bohemiae regis. 1348 Nov. 91
und Erhart den Schencken gevetern, auch von Reicheneck, auf die andern seiten,
das die herzogen zwen dar geben sollten, die gaben die zwen dar: herrn Dietrich
von Wildenstein, den viztum zu Sulczpach, und herrn Conrad den Camneter, her-
zogen Rudolfs camermeister, und da gaben die vorgenanten Schencken von Reichen-
5 eck dar herrn Erharten den Kannberg und Erharten den Mistelbecken, dar zu gab
herzog Ruprecht der elder herrn Dietrich von Henschofhein’ zu in“ funften“ man.
Da hat der merer teil gescheiden, das alle die aufleufe, crieg und anspruch, als ir
brive sagent, die sie beider seit daruber geben habent, die die vorgenanten Schencken
mit den vorgenanten herzogen bis auf disen heutigen tag gehabt haben, wie die
10 genant seint, ein lauter verzignuss sein sol, nimmermer dhein anspreche an die
vorgenanten herzogen haben sullen und alle die sach und aufleuf, die bisher gebesen
seind, als auch vergessen. Auch sullen die vorgenanten herzogen verzihen auf die
vorgenanten Schencken, ire helfer und diener um allen den schaden und untad,
den sie den eegeschriben herzogen getan habent bis auf disen heutigen tag, an
15 alles geverde. Und darum sullen die eegenanten Schencken den vorgeschriben her-
zogen dienen mit irem selbes leibe zu einer beserung vier ganze jar inderthalb
landes, wan sie des ermant wurden, auf der eegenanten herzogen kost und iren
schaden, ob sie den nemen wurden in irem dinst, den sol man in ausrichten, die
vorgenanten herzogen, und sullen mit irem haus zu Reicheneck gewarten die
20 vorgenanten herren und iren erben und amtleuten zehen jar und globen nimer
wider sie ze tun in den vorgenanten zehen jaren, noch wider ir land, noch leut,
diener und helfer und mit namen sullen sie nicht tun wider die von Nuremberg,
als lange die der herschaft von Bayern verbunden sein. Auch sullen sie den von
Nuremberg, ob sie den icht genomen habent auf der strasse, sie oder ir diener,
25 den schaden sullen sie widerkeren, ob es nit versunet ist. Auch sullen sie dem
bischof von Babemberg^? zu dinste gebunden? sein, dem sie des males gebunden
heten, da die verschiedung geschach, und nichtz mer, bis die vorgenanten zehen
jar ausgeent, das wider unser herren, die herzogen, sie. Auch scheidet auser der
merer teil, das die vorgenanten Schencken alle die vorgenanten articl und ieklichen
30 besunder stet, vest und unzerbrochen sullen halten und haben, das zu den hei-
ligen gesworen, an allerlei geverde und argelist. Zu urkund aller diser vorgeschribnen
stucke und articl so haben wir die vorgeschribnen funf, unser ieklicher besunder,
sein eigen ingesigil gehenken an disen brief,
der da geben ist, da man zelte von Crists geburt MCCC jar darnaeh in dem
35 acht und virezigstem jare, an Allerheiligen tag.
a) im fursten R, correximus ex numero 80 praecedenti. b) dem sie sequitur R.
c) gebn den R, correximus.
1) sie R, an sit Bischofsheim? 2) Fridericus de Hohenlohe, episcopus Bambergensis (1344—
1353).
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