30 Urkunden zum Jahre 1420.
wie is bliben wirt, so wil ichs euwer liebe gerne zu wissen
thuen. Gegebin am montage noch esto mihi.
/Riickseite/ Den erbern und Peter Raster genant Molschriber,
wolwiesin burgermeister und mitburger zu Bresslaw.
5 rathmann zu Gorlitz, mynen
lieben gunnern, d[ari] d[ebet].
Molschreiber von Bresslaw.
Das Jahr ergiebt fich ans der Unwefenheit des Sigmund in Breslau. Daß
^afob Baumgart aus dem Sefängnis los fam, fieht man aus den Rats:
10 redynungen unter dem 2. März 1420 (f. S. 21, 2), vergl. auch Ratsrechnungen
unter dem 17. Febr. 1420. |
[1420]. März 7. Breslau.
K. Sigmund befiehlt den Sechsstädten mit ihren grössten Büchsen
15 umd mit ihrem Volke sich bereit zu halten, um auf das Gebot
ihres Landvogtes zu ihm zu stossen. |
Aus Milichfche Bibl. mspt. fol. 217, p. Uz, Original oder gleich:
zeitige Abfchrift. Erwähnt $aufitger Magazin 1774 S. 150. Danach
Palacty, Urfundl. Beitr. 1. $. 2. Oberlauft. Urfundenverzeichnis
‚ 5. 2. Kloß diplomatarium I. S. 56.
Wir Sigesmund von gotes gnoden Remischer konig, zu allen
zeiten merer des reichs, unde konig zu Ungarn, zu Behem, Dal-
macien, Crowacien konig, empiten den burgermeistern, rath-
mannen unde burgern gemeinlichen unserer stete zu Budessin,
zu Gorlitz, zur Zitaw, zu Camencz, zu Lubaw, zu Luban unsern
liben getrawen unsere gnode unde alles gut. Liben getrawen,
wenne wir etliche widerwertige in der crone zu Behem wollen
haben zu straffen unde auch nu bestellet haben wider sie zu
zihen, dorumme gebiten wir euch ernstlichen mit diesem brife,
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30 das ir euir buchsen, was ir denne der grosten in euirn steten
habet, offladen unde euch gonz derzu schicken sullet, wenne
euch de[r]| edel Hlawoezs von der Leipen, euir houptman, enpiten
wirt, das ir dann mit euirn gezeuge unde mit euirm folk bereit
seit zu uns zu komen. Das ist uns wol von euch zu dank unde
55 wollen das auch kein euch furbas gnediclich irkennen. Gegeben
zu Breslaw am donnerstage noch dem suntage, als man in der
heiligen kirchen reminiscere, unserer reiche des Hungerischen etc.
in deme 23. jore und des Remischen in deme zehenden Jore.
Die Górlizer Ratsredinungen erwähnen den Brief den 2. März 1420 (f. oben
40 S. 21, 2).